Frigo 40 Jahre: Interview Gründer Hein van Elderen
Betriebsgeschichte wird durch “Unternehmerschaft” und “Qualität” gekennzeichnet
Basis der Frigo- Gruppe wurde vor 40 Jahren gelegt
Unternehmend, energisch, sozial bewegt, inspirierend und begeisternd. Dies sind einige Eigenschaften von Hein van Elderen ( geb. 1934), der Gründer der Frigo- Gruppe. Als Züchter von Knollensellerie, nahm er im Jahre 1973 den Beschluss in Nieuw- Vennep ein Kühlhaus zu errichten. Mit diesem Schritt, von der Landwirtschaft zu der Lagerung von gekühlten und tiefgefrorenen Lebensmitteln, legte er die Basis für die Frigo- Gruppe.
2013 ist es Vierzig Jahre her das van Elderen sich auf unternehmende, gewagte, innovative und hochwertige Weise auf die Lagerung von gekühlten und tiefgefrorenen Lebensmitteln spezialisiert hat. Außerdem ist es Zwanzig Jahre her dass Frigo Nieuw- Vennep und Frigo ’s-Heerenberg unter der gemeinsamen Flagge der Frigo- Gruppe starteten. Hier drunter folgen einige wichtige Jahre in der Geschichte der Frigo- Gruppe, unterlegt mit historischen Fotos und Äußerungen die kennzeichnend für den Gründer sind.
1934
Hein van Elderen wird in Haarlemmermeer geboren, in einer Familie mit zehn Kindern. Sein Vater ist Ackerbauer in Rijsenhout. Er pachtet 40 Hektar Land und züchtet unter Anderem Kartoffeln, Rüben und Weizen. Nach der niederen Schule kann Hein nicht weiterlernen und muss im elterlichen Betrieb arbeiten. In dieser Zeit spielen Pferd und Wagen noch eine wichtige Rolle im Land- und Gartenbau (siehe Foto hier drunter). Seit seinem 18. Lebensjahr besucht er in einigen aufeinanderfolgenden Wintern die mittlere Landbauschule in Hoofddorp. Er qualifizierte sich mit ausgezeichneten Noten, als einer der Besten des Jahrgangs.
1964
Hein van Elderen heiratet im Alter von 29 Jahren mit Ank Parlevliet. Für alle Jahre die er bei seinem Vater gearbeitet hat, bekommt er ein Startkapital von 14000 Gulden. Das Ehepaar errichtet einen eigenen Ackerbaubetrieb, wiederrum auf gepachtetem Grund am IJweg in Nieuw-Vennep. Als ein paar Jahre später die Zuckerrübenzucht zu misslingen droht, wegen starker Regenfälle, führt van Elderen rote Beete und Knollensellerie in den Zuchtplan ein. Die Alternativen entwickeln sich so gut dass es beide Zuchten ständig ausbreitet indem er immer mehr Land anmietet. Innovativ wie van Elderen ist, weiß er die Zucht und Verarbeitung von roter Bete und Knollensellerie in Zusammenarbeit mit der Landbauuniversität Wageningen immer mehr zu automatisieren (siehe Foto hier drunter). Trotz dieser Innovationen sind viele Hände notwendig. Nachbarn und Familienmitglieder helfen mit und teilen den Erfolg. Van Elderen: “Man muss nicht alles für sich selbst halten wollen und auch anderen etwas gönnen. Dann helfen sie dir auch wenn es nötig ist.”
1972
Es gefällt van Elderen nicht dass er den Knollensellerie nicht aufbewahren kann und somit gezwungen ist diesen zu verkaufen, weil dieser nicht länger haltbar ist. Er kauft auf der anderen Seite der IJwegs zwei Hektar Land und baut dort ein Kühlhaus. Eigenhändig, weil van Elderen davon überzeugt ist dass er es effizienter kann als ein Bauunternehmer. “Durch die Arbeit mit einem eigenen Bau-Team, spare ich mindestens zwanzig Prozent der gesamten Baukosten. Dadurch gewinne ich gegenüber meinen Konkurrenten jederzeit. Außerdem erfüllt das Endresultat zu 100% meine Wünsche.” Das linke Foto zeigt van Elderen (äußerst rechts) und drei Mitarbeiter in einsamer Höhe im Dachbinder des zukünftigen Kühlhauses. Auf dem rechten Foto posiert van Elderen mit seinen Töchtern Wil und Margreet im Kühlhaus- Rohbau.
1973
Das Kühlhaus in Nieuw Vennep wird in Gebrauch genommen. In erster Linie wird es genutzt für die Aufbewahrung von Knollensellerie und hat eine Kapazität von circa 16800 m3. Die Anzahl der Mitarbeiter steigt stetig. Der Verlauf unter dem Personal ist sehr gering. “Einen Mitarbeiter muss man so behandeln wie man selbst auch gerne behandelt werden will.” Auf dem Foto ist zu sehen wie hektisch es zugeht am IJweg wenn die Ernte und die Verarbeitung von Knollensellerie mit dem Abladen von einem LKW nach dem anderen zusammenfallen.
1974
In Irland gibt es einen enormen Überschuss an Rindfleisch, welches durch die EU vom Markt geholt wurde und nun eingefroren werden muss. Ein Kraftfahrer erzählt van Elderen davon. Er handelt rasend schnell und reist sofort nach Irland, wo seine Frau das Wort hat weil er selbst kein englisch spricht. Im Frühjahr 1974 befährt der erste LKW den IJweg, geladen mit Rinderkeulen. Das Foto hier drunter zeigt, dass noch viele weitere folgen….
Seit Ostern 1974 liegt das Kühlhaus in Nieuw-Vennep voll mit irischem Rindfleisch. Sowohl für die van Elderen ‘s als auch für die Mitarbeiter heißt es büffeln, weil die das Einlagern Handarbeit ist und die Rinderkeulen bleischwer sind (siehe Foto hier drunter). Später krempeln auch die Kinder des Ehepaares, Ank, Wil, Margreet und Reinier die Ärmel hoch als das Fleisch eingepackt werden muss. Die Mitarbeiter werden gut belohnt für ihre Einspannungen. Van Elderen: “Fester Lohn ist feste Armut. Man muss den Menschen, die hart für dich arbeiten immer etwas extra geben.”
1975
Folge des enormen Bedürfnisses an Platz wo unter Anderem Rindfleisch langfristig gelagert werden konnte ist dass das Kühlhaus in Nieuw-Vennep 1975, zwei Jahre nach Ingebrauchnahme, zum ersten Mal kräftig erweitert wird. Van Elderen führt den Bau wiederrum selbst aus. Auf dem Foto hier drunter steht er auf dem zukünftigen Dach.
1978
Van Elderen kann ein Stück Grund in Rotterdam kaufen und baut dort mit seinem eigenen Bau-Team ein Kühlhaus. Unter dem Namen Eurofrigo tritt er in der Maas Stadt der dort gefestigten Konkurrenz entgegen. Wegen der Qualität der Dienstverleihung, geliefert durch fähige, hochmotivierte Mitarbeiter die täglich mit einem Bus von Nieuw-Vennep nach Rotterdam fahren, entscheiden sich immer mehr große Kunden für eines der Kühlhäuser von van Elderen. Seine Devise: “Ein guter Chef sitzt nicht irgendwo oben, in einem Elfenbeinturm, sondern weiß genau was in seinem Betrieb passiert und hat ein Auge für sein Personal.”
Die Fotos hier drunter zeigen den Empfang von der Stahlkonstruktion durch den Bruder Gerrit van Elderen (äußerst links auf dem Foto), der Tag und Nacht bereitsteht. Das Foto rechts zeigt van Elderen während einer Überlegung mit zwei Mitarbeitern der ersten Stunde, Co Bus und Dan Zwartelé. Durch diese loyalen Familienmitglieder und Mitarbeiter wird der Sprung vom Haarlemmermeer- Polder zum Rotterdamer Hafen ein Erfolg.
1979
Van Elderen breitet seine Aktivitäten in den Häfen von Rotterdam und Amsterdam aus, indem er seinen Kunden ebenfalls das Be- und Entladen von Schiffen anbietet. Diese intensive Arbeit führt er mit eigenen Löschmannschaften aus. Die Güter, bestehend aus Fisch, Fleisch und Pommes sind lose gestapelt und müssen manuell auf Paletten gebracht werden (siehe Foto rechts hier drunter). Auf dem linken Foto verlässt er zusammen mit seiner Tochter Wil ein Schiff über die Laufplanke. Die Ladung dieses Schiffes besteht aus Kartons mit tiefgefrorenen Kartoffelprodukten von McCain aus Canada.
1982
Auch das Kühlhaus in Rotterdam ist ein Erfolg, so dass es sehr schnell erweitert werden muss. 1982 wird zudem Koelveem Diepvries NV, der Nachbar und Konkurrent, übernommen.
1983
‘Roerstreek’ ist der Name des Kühlhauses dass das Bau-Team von van Elderen in Roermond baut. Inzwischen hat er einige Kunden aus der Kartoffelverarbeitende Industrie dazugewonnen. Dies stimmt ihn zufrieden, weil: “Ich habe etwas mit dem Ackerbau. Ich bin praktisch immer Bauer geblieben.”
Van Elderen setzt mit Herzschmerz einen Punkt hinter die Zucht von Knollensellerie und roter Bete. Der grobe Gartenbau ist nicht länger zu kombinieren mit den vielen Arbeiten in den gut laufenden Kühlhäusern in Nieuw-Vennep, Rotterdam und Roermond. Das rechte Foto zeigt van Elderen während der letzten Ernte auf seinem selbst entwickelten Erntetrecker wobei seine Frau Ank ihm assistiert.
1988
Van Elderen verkauft seine Kühlhäuser in Rotterdam und Roermond an den japanischen Multinational Nichirei Corporation Tokyo. Der Grund? “ Der japanische Betrieb wollte festen Boden unter den Füßen haben hier in Europe und hatte da auch einen Preis für übrig. Warum sollte ich dies verkrampft festhalten. ” Van Elderen hält das Kühlhaus in Nieuw-Vennep aus der Transaktion raus. Die Japaner setzen als Bedingung das er fünf Jahre lang keinerlei Initiativen mehr ausführen darf auf dem Gebiet der Lagerung von Temperaturempfindlichen Produkten. Van Elderen wird sich hier dran halten. “Eine Absprache ist mir heilig. ein Mann, ein Wort.”
1993
Ein großer Kartoffelverarbeitender Betrieb fragt van Elderen ob er ein Kühlhaus im Osten des Landes realisieren kann. Er kann und die Wahl fällt auf ’s-Heerenberg. Van Elderen und sein Bau-Team bauen auf dem Betriebsgelände De Immenhorst ein neues Kühlhaus. Die tägliche Leitung wird durch Wil van Elderen, die zweitälteste Tochter des Ehepaares, und ihrem Mann Henk van Veen übernommen. Margreet van Elderen, die jüngste Tochter, drückt einen immer größeren Stempel auf die Betriebsführung von Frigo Nieuw-Vennep. Auf dem Foto hier drunter posiert Henk van Veen mit Tochter Géraldine vor dem zukünftigen Kühlhaus in ’s-Heerenberg.
1998
Van Elderen goes international: Es werden Kühlhäuser in Lommel (Belgien) und Montigny-le-Roi (Frankreich) gebaut, die komplett auf die Lagerung von tiefgefrorenen Kartoffelprodukten ausgerichtet sind. Die tägliche Leitung fällt in Händen von Reinier van Elderen, dem Sohn vom Ehepaar van Elderen-Parlevliet. Die ausländischen Kühlhäuser operieren weiter unter dem Namen “Frigologix”.
1999
Margreet van Elderen übernimmt das Kühlhaus in Nieuw-Vennep, welches inzwischen eine Kapazität von 120.000 m3 hat. Der Name des Kühlhauses wird ‘Frigo Nieuw-Vennep’. Ebenfalls zu der Frigo- Gruppe gehörend, wird Frigo ’s-Heerenberg durch Wil van Elderen und Henk van Veen übernommen. Das Kühlhaus in ’s-Heerenberg wächst stetig bis zu einer Kapazität von 170.000 m3.
2007
Mit Frigo Group Logistics kommt eine weitere Niederlassung zu der Frigo- Gruppe hinzu, welche sich in Abcoude befindet. Ab sofort kann die Frigo- Gruppe ihren Kunden eine Gesamtlösung, in Form einer vollständigen logistischen Abhandlung von tiefgefrorenen und ähnlichen Güterströmen, bieten. Weil alle Niederlassungen über ein Warehouse Management System (WMS) mit Barcode- Identifizierung verfügen, ist “Tracking and Tracing” ab sofort bis auf den einzelnen Karton garantiert.
2011
Durch das neue Logo und die neue Internetseite www.frigogroup.com bekommt die Frigo- Gruppe einen neuen Stil. Van Elderen bleibt der wichtigste Ratgeber der Frigo-Gruppe, welche sich im Sinne des Gründers und seiner Frau, sowohl bei der Lagerung als auch beim Transport von tiefgefrorenen Lebensmitteln weiterhin durch eine qualitativ hochwertige Dienstverleihung hervorhebt.